Sehr geehrte Frau Gradwohl. Sie lesen ja bestimmt auch die TegernseerStimme…
Nach dem was ich in der Lokalzeitung gelesen habe, sind Sie ja mit dem Tegernseer Bürgermeister etwas aneinander geraten. Interessant auch, dass Sie hier wegen dem Wehr zitiert werden.
Es steht außer Frage, dass man endlich in die Gänge kommen muss und den Hochwasserschutz rund um den Tegernsee vorantreiben sollte. Nur hier Hilfe der Stadt zu -verlangen- halte ich für arrogant und überzogen. Herr Jansen hat mit seiner vermeintlichen Aussage, dass Sie sich selber einen kaufen sollen, doch Recht. Was kann der Bürgermeister dafür, wenn ein Wohnhaus am See überflutet ist?
Hier sind die Eigentümer gefragt. Ich kenne nun die Mietverhältnisse in dem Anwesen nicht. Ob hier nur Eigentumswohnungen sind oder eine Hausverwaltung zuständig ist, ist eigentlich auch egal. Es handelt sich hier um Privatbesitz der bitte auch privat geschützt werden soll.
Ich sehe es nicht ein als Steuerzahler für den Hochwasserschutz von Privatbauten aufzukommen. Wenn die Stadt einen Hochwasserschutz für die Hauptstraße und z.B. das Rathaus plant, bin ich dafür. Aber hier geht es wieder nur um das eigene Wohl.
Natürlich: Man könnte jetzt argumentieren, dass mit einem Hochwasserschutz auch die südliche Hauptstraße nicht überflutet wird – ob das in der Praxis klappt sei dahingestellt.
Das sind immer die Leute, die als erstes nach der Feuerwehr rufen, wenn der Keller überflutet ist und dann die Helfer wahrscheinlich auch noch verunglimpfen weil sie vorbeifahren bzw. nicht überall gleichzeit sein können.
Und zum Thema Wehr:
Der Tegernsee wird in Zukunft ganz klar ein Rückhaltebecken bleiben. Selbst mit einem neuen Wehr wird sich daran nichts ändern. Denn so lange am See nur Wohnungungen von Sportwagenfahrern absaufen wiegt dies nicht den Schaden ab, den der See im Mangfalltal und den entlang gelegenen Gewerbegebieten anrichtet.
Alle wollen am schönen Tegernsee wohnen… nur den Hochwasserschutz soll die Allgemeinheit (also die Stadt) tragen. Hier mit Gewerbeflächen wie die des Lidl zu argumentieren ist einfach schwach. Das sind zwei paar Schuhe…
Und gerade die Anwohner in dem Anwesen in Südtegernsee sind den Kummer mit dem Hochwasser eigentlich gewohnt? Wieso hier privat noch keine Initative ergriffen wurde, bleibt für mich auch unverständlich. Man sollte sich hier vielleicht mal an einen Tisch mit der Stadt setzen und nicht alle Verantwortung von einem weisen.